Hot Cross Buns
3 Kardamomkapseln zerdrücken, 1/2 Zimtststange, 2 Nelken, 1 Prise Muskatnuss und 1 Msp. Safran in 1,5 dl Milch aufkochen, vom Herd nehmen und 1 Std. ziehen lassen. Absieben. 250 g Mehl, 1 Prise Salz, 30 g Zucker, abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone und 1/2 Orange in einer Schüssel mischen. 10 g Hefe in der Gewürzmilch auflösen. Hefemilch und 40 g Butter (kalt, in Stücke geschnitten) zum Mehl geben. Zu einem Teig zusammenfügen und zu einem elastischen, glatten Teig kneten. 50 g Korinthen dazugeben und einige Minuten weiterkneten. Zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 1 1/2 Std. aufgehen lassen. Teig in 9 Stücke teilen, zu Kugeln abdrehen und etwas flach drücken. Teigkugeln mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, so dass ein Quadrat entsteht. Zugedeckt weitere 30 Min. gehen lassen. 3 EL Mehl und 3 EL Wasser zu einem dickflüssigen Teig verrühren, in einen Spritzsatz füllen. Teigkugeln kreuzweise mit der Mehlmischung bestreichen. In der Mitte des auf 180° C vorgeheizten Backofens ca. 30 Min. backen. In der Zwischenzeit 1 EL Zucker mit 1 EL kochendem Wasser und einem Spritzer Zitronensaft vermischen. Die noch heissen Brötchen damit bestreichen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Quelle: Betty Bossy, Felicity Cloake
Supplement: Die Hot Cross Buns, süsse, gewürzte Brötchen mit charakteristischem Kreuz sind fester Bestandteil der Karfreitagstradition in Grossbritannien und anderen englischsprachigen Ländern. Die bekannteste Ursprungsgeschichte führt ins mittelalterliche England: 1361 soll der Mönch Thomas Rocliffe in der St. Albans Abbey in der Grafschaft Hertfordshire, die sogenannten «Alban Buns» am Karfreitag an Bedürftige verteilt haben, eine lokale Tradition, die sich dann landesweit ausbreitete. Die religiöse Symbolik der Brötchen führte 1592 unter Königin Elisabeth I. zu Verkaufsbeschränkungen. Erlaubt waren sie nur noch am Karfreitag, Weihnachten und bei Beerdigungen, möglicherweise aus Angst vor katholischer Symbolik oder zur Marktregulierung. Der Poor Robin’s Almanac dokumentierte 1733 den Strassenverkauf mit dem bekannten Reim: «Good Friday coms this month, the old woman runs, with one a penny, two a penny, hot cross buns». Im Volksglauben wurden den süssen Brötchen Schutzkräfte gegen Feuer, Krankheit und Schiffbruch zugeschrieben. Eine besondere Tradition des «Widows Bun» pflegt der Londoner Pub «Widows‘ Son», wo seit 1824 jedes Jahr am Karfreitag ein neuer Bun zu Ehren eines nie heimgekehrten Seemanns aufbewahrt wird, ein Brauch, den heute Marinesoldaten fortführen. Hot Cross Buns werden mittlerweile in zahlreichen Varianten angeboten, das traditionelle Kreuz ist aber trotz des inzwischen überwiegend säkularen Charakters geblieben.
