Heidelbeerkuchen mit weisser Schokolade

Eine Springform (22 cm ∅) mit Backpapier bespannen, Rand buttern und bemehlen. 2 Eier zusammen mit 120 g Zucker und 1 TL Vanillepaste schaumig rühren. Derweil 100 g weisse Schokolade hacken und zusammen mit 100 Butter in einem kleinen Pfännchen bei kleinster Hitze vorsichtig schmelzen. 150 g Mehl, 1 TL Backpulver und 1 Prise Salz mischen und dazugeben. Teig in die Springform füllen und glattstreichen. 150 g Heidelbeeren darauf verteilen. Im auf 180° C vorgeheizten Backofen  25 – 30 Min. backen. Quellen: MAHTAVA, Instagrampost vom 18.08.2025

Supplement: Wer hat die weisse Schokolade erfunden? Die Schweizer. 1936 brachte Nestlé die erste kommerzielle weisse Schokoladentafel auf den Markt − Galak hiess sie, abgeleitet vom griechischen Wort „γáλa“ (gála) für Milch. In englischsprachigen Ländern kennt man sie als Milkybar.

Dass es überhaupt zur weissen Schokolade kam, hatte allerdings weniger mit kulinarischer Experimentierfreude zu tun als vielmehr mit einer handfesten Herausforderung. Die gängige Erzählung besagt, dass sich Nestlé nach dem Ersten Weltkrieg mit grossen Beständen an Milchpulver konfrontiert sah. Dieser Rohstoff waren während der Kriegsjahre produziert worden, doch fehlte nun die Nachfrage. Was also tun mit diesen Überschüssen? Die Lösung, ob nun strategisch geplant oder eher zufällig entdeckt, erwies sich als praktikabel: Man kombinierte Kakaobutter, Milchpulver und Zucker zu einem neuen Produkt, der weissen Schokolade.

Doch bevor Galak in die Läden kam, hatte die weisse Masse bereits eine ganz andere Aufgabe erfüllt. In den 1930er Jahren tüftelte Nestlé gemeinsam mit dem Pharmaunternehmen Roche an einem Vitaminpräparat für Kinder namens Nestovit. Die Schwierigkeit: Die empfindlichen Vitamine brauchten einen schützenden Überzug, der gleichzeitig angenehm im Geschmack sein sollte. Die Entwickler griffen zu Kakaobutter und Milchpulver − und schufen damit die Urform der heutigen weissen Schokolade. Was als pharmazeutische Notwendigkeit begann, landete 1936 unter dem Namen Galak im Schokoladenregal und eroberte Europa.

Dabei ist weisse Schokolade, streng genommen, gar keine richtige Schokolade. Im Gegensatz zu dunkler und Vollmilchschokolade fehlen ihr die Kakaofeststoffe, also jene dunklen Bestandteile, die Schokolade erst zur Schokolade machen. Sie besteht nur aus Kakaobutter, Milchpulver und Zucker. Diese Zusammensetzung gibt ihr die elfenbeinfarbene Tönung und den milden, cremigen Geschmack, der wunderbar mit säuerlichen Heidelbeeren harmoniert.

Eine schöne Geschichte also: Aus überschüssigen Rohstoffen und einem Vitamin-Überzug wurde ein Genussprodukt, das heute aus der Schweizer Schokoladentradition nicht mehr wegzudenken ist. Ob nun in einem Heidelbeerkuchen oder einfach pur genossen.

Quellen:

Bildquelle Nestlé Galak: Archives Historiques Nestlé, Vevey

Hinterlasse einen Kommentar